2006/10/18

Ein Internet-Projekt für die Geschichtsbücher


Mit einem neuen Internet-Projekt will die British Library den Ablauf eines Tages im Leben von hunderttausenden Briten für die Nachwelt konservieren. Alle britischen Staatsbürger mit Internetzugang können sich an dem Projekt beteiligen. Sie müssen dafür nächste Woche in 100 bis 1000 Worten per Weblog beschreiben, wie sie den Dienstag verbracht haben. Ihre Berichte werden gesammelt und dann als eine Art digitale Zeitkapsel in der britischen Nationalbibliothek aufbewahrt. Am Projekt «Ein Tag in der Geschichte» beteiligen sich britische Persönlichkeiten wie der Schauspieler Stephen Fry oder der Autor Bill Bryson. Schüler und Lehrer von 29000 Schulen im ganzen Land sind zur Teilnahme aufgerufen. Laut den Organisatoren soll der Dienstag «seinen eigenen Platz in der Geschichte bekommen als Momentaufnahme des Alltags im beginnenden 21. Jahrhundert».
Homepage History Matters

2006/07/29

Quellen: elektronische Fachzeitschriften


Drei amerikanische Projekte widmet sich der elektronischen Publikation historischer Fachzeitschriften.
History Cooperative ist ein Gemeinschaftsunternehmen unter Beteiligung der American Historical Association macht mehrere historische Zeitschriften in digitalen Fassungen zugänglich, den kleineren Teil nur für Subskribenten, den grösseren frei für alle Besucher der Seite.
History Cooperative

In den beiden gross angelegten Unternehmungen Project Muse"und JSTOR sind auch geschichtswissenschaftliche Zeitschriften einbezogen werden. Die in diesen beiden Projekten vertretenen Journale bleiben leider fast ausschliesslich den Nutzern von grösseren Bibliotheken vorbehalten.
Project Muse
JSTOR

Recherche: Forschungsportal


Das Forschungsportal ist ein gemeinsames Portal von verschiedenen Schweizer Universitäten sowie der ETH Zürich. Es verknüpft die Forschungsdaten der einzelnen Universitäten und der ETH Zürich auf einer gemeinsamen Suchoberfläche. Dies ermöglicht es, gleichzeitig in allen Datenbanken nach Forschungsprojekten zu suchen.
Forschungsportal

Medienkompetenz: digital.past


Das Forschungsprojekt digital.past untersucht die Auswirkungen des Internet auf die Geschichtswissenschaft, wie sie in den aktuellen Debatten unter dem Stichwort Cyberscience subsummiert werden. Dabei sollen aktuelle Diskussionen in so unterschiedlichen Bereichen wie zum Beispiel der Bibliothekswissenschaft, der Informationswissenschaft, der Hochschuldidaktik und der Medienwissenschaft miteinander in Beziehung gebracht und historisch situiert werden. Drei Bereiche stehen dabei im Vordergrund: Kommunikation nimmt in der Wissenschaft einen zentralen Platz ein und es ist deshalb danach zu fragen, wie und in welcher Weise das Internet die Kommunikationen in der Geschichtswissenschaft verändert und welche Auswirkungen diese Veränderungen auf Selbstverständnis, Wahrnehmung und ‚Output' der Geschichtswissenschaft haben. Ein besonderes Augenmerk soll dabei auf mögliche Grenzverschiebungen zwischen einer fachinternen Kommunikation und einem Raum der öffentlichen Diskussion über ‚Geschichte' gerichtet werden. Historisches Wissen war bisher stark geprägt von etablierten Formen der Wissensrepräsentation , die mit Systemen der Selektion, Authentifizierung und Präsentation verbunden sind. Welche Veränderungen bewirkt das Internet in diesen Systemen und wie verändern sich dabei Konzepte von Authentizität und Quellenkritik, welche Rolle spielen Möglichkeiten der Multimedialität und der Hypertextualität? Das Internet präsentiert sich auf den ersten Blick als ein scheinbar grenzenloses Archiv , aber ist es sinnvoll, in diesem Kontext von einem Archiv zu sprechen? Was implizieren Begriffe wie „digitales Archiv“, „virtuelle Bibliothek“ oder „digitale Erinnerung“ für die Geschichtswissenschaft und welche Rolle kann und soll die Geschichtswissenschaft in einer zumindest teilweise digitalen Memopolitik spielen?
Homepage digital.past

Literatur: Geschichtswissenschaften im digitalen Zeitalter


Die neuen Informations- und Kommunikationstechnologien und insbesondere das Internet haben in den letzten Jahren die meisten wissenschaftlichen Arbeitsschritte verändert – auch die Geschichtswissenschaften. Die Reaktionen der meisten Historiker diesbezüglich waren eher skeptisch. Auffallend war die geringe Bereitschaft, sich auf eine theoretische Diskussion einzulassen, obwohl gewisse Charakteristika des Internet, z. B. Hypertextualität oder Multimedialität, durchaus spannende Fragen aufwerfen. Der Artikel von Peter Haber beschreibt die Entwicklung des Internet vom Rechercheinstrument zum Werkzeug der kollaborativen Autorschaft, und analysiert die Rezeption im Gebiet der Geschichtswissenschaften.
Artikel als PDF